Die Bedeutung von Gender-Stereotypen für geschlechtsspezifische Leistungen in Mathematik

Autor(en)
Marco Jirasko
Abstrakt

Die Bedeutung von Gender-Stereotypen für geschlechtsspezifische Leistungen in Mathematik

Geschlechtsunterschiede in mathematischen Leistungen werden in vielen Untersuchungen beobachtet (vgl. z. B. aktuell PISA-Studie 2012), wobei dies eher ein Performanz- als ein Kompetenzproblem zu sein scheint und auch zwischen inhaltlichen Bereichen differenziert werden muss. Spätestens beim entsprechenden Selbstkonzept zeigen sich aber auf jeden Fall stabile Geschlechtsunterschiede, die entsprechende Auswirkungen haben.

In diesem Kontext wurden mehrere Untersuchungen zur geschlechtsspezifischen Leistung in Mathematik in verschiedenen Altersgruppen durchgeführt, zum einen Priming-Experimente, in denen domainspezifisch Gender-Stereotype („Männer sind in Mathematik besser“) oder allgemein („männlich“ vs. „weiblich“) aktiviert wurden, zum anderen Fragebogenstudien, in denen das Vorhandensein von domainspezifischen Gender-Stereotypen und/oder deren Bewertung erfasst wurde.

Die Ergebnisse zeigen insgesamt auf, dass domainspezifischen und globalen Gender-Stereotypen Bedeutung für mathematische Leistungen zukommt, wenngleich in modulierender Wechselwirkung mit anderen Variablen. Dies trifft aber im wesentlichen nur auf Frauen bzw. weibliche Schüler zu, bei Männern bzw. männlichen Schülern haben sie kaum Bedeutung. Eine differenzierte Betrachtung dieses Themenkomplexes scheint angezeigt.

Organisation(en)
Institut für Klinische und Gesundheitspsychologie, Institut für Lehrer*innenbildung
Publikationsdatum
2014
Peer-reviewed
Ja
ÖFOS 2012
501005 Entwicklungspsychologie, 501016 Pädagogische Psychologie, 501021 Sozialpsychologie
Link zum Portal
https://ucrisportal.univie.ac.at/de/publications/5d224456-2a32-44c7-81e3-78b0755ae773